Covid-19 geht uns alle an

„Ende März saß ich mit meinem Freund im Arztzimmer und hörte drei Worte, die ich nie mehr vergessen werde: Es ist Krebs. Brustkrebs – mit 28 Jahren. Ich hatte schon seit Wochen ein ungutes Gefühl, und obwohl zunächst gar kein Knoten zu ertasten war, wusste ich einfach, dass etwas nicht mit mir stimmt. Der Knoten in der Brust ist innerhalb einer Woche einen halben Zentimeter gewachsen. Auch wenn ich 1000 Fragen hatte, habe ich eines sofort verstanden: Da bleibt keine Zeit lange abzuwarten.
Ende April wurden der Tumor und Lymphknoten operativ entfernt. Seit Mitte Mai folgte jede Woche eine Chemotherapie. Meine Welt ging gefühlt unter – und draußen stand alles Kopf. Covid-19 hat genau zu dieser Zeit das Gesundheitssystem so stark gefordert, dass ich wochenlang Angst hatte, meine Therapien könnten nicht fortgesetzt werden. Ich hatte Glück. Vor einer Woche hatte ich die letzte Chemo, nun folgt noch eine weitere OP.
Wenn ich daran denke, dass viele nun wieder um die Fortsetzung ihrer Therapie fürchten müssen oder sich nicht zum Arzt trauen, obwohl sie Veränderungen bei sich bemerken, dann macht mich das sehr traurig. Wir können alle in die Situation kommen, Hilfe zu benötigen.
Helfen wir uns, damit wir alle medizinisch versorgt werden können.”
Evelyn Tasser, St. Johann
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